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Wissenschaftstag 22 – Built and Lived Environment  

Towards a Sustainable and Livable Urban and Regional Future

Interdisziplinäre Zusammenkünfte wie am Wissenschaftstag haben das Anliegen die Einheit der Wissenschaften, zumindest temporär, wiederherzustellen. Um das große Thema „Sustainable and Livable Urban and Regional Future“ handhaben zu können muss disziplinärer Differenzierung und Spezialisierung in Fachbereiche integrativ entgegengewirkt werden. Obwohl Einigkeit über das Grundbedürfnis nach einer den Klimawandel positiv Forschung besteht, hat sich jede Wissenschaft gleichzeitig einer Spezialisierung zugeschrieben. Durch Veranstaltungen wie dem Wissenschaftstag wird disziplinäre Spezialisierung mit einer Gegenmaßnahme der Integration konfrontiert.

Am späten Nachmittag des 30. Juni sind die Stellwände im Foyer übersät mit bunten Zetteln gespickt mit Stichpunkten, die die am selben Tag vorhergegangenen Diskussionen dokumentieren. Unter dem Leitthema „Built and Lived Environment – towards a Sustainable and Liveable Urban and Regional Future“ hatten sich zuvor zahlreiche Forschende verschiedenster Disziplinen der RWTH Aachen University zum Wissenschaftstag 2022 in fünf verschiedenen Gruppen zusammengefunden. Der Wissenschaftstag ist ein Tag der Interdisziplinarität. Die Fakultäten für Civil Engineering, Georesources and Materials Energinieering, Arts and Humanities, Medicine, Buisness and Education, sowie Architecture bekamen es miteinander zu tun. Sie organsierten sich in Gruppen, welche nach Lösungsansätzen gebildet waren und dringend erforderliche, konkrete Verbesserung der gebauten und gelebten Umwelt hervorrufen sollen. Man traf sich parallel zu den Feldern Urban Health Solutions, Carbon Sink Solutions & Materials, Built-as-Resource, Climate Change Adaption und Agile Infrastructure Solutions.

Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden und dem Publikum die Möglichkeit, potenzielle Überscheidungspunkte innerhalb der Themenfelder als auch Zusammenhänge und Synergien zwischen den Disziplinen zu erkennen und zu diskutieren. Durch das Zusammentreffen verschiedener Fachdisziplinen war es in diesem Zusammenhang möglich, unterschiedliche Herangehensweisen und Methodiken zu reflektieren. Dies wurde insbesondere im Plenum deutlich, als die verschiedenen Gruppen ihre Ergebnisse zusammenfassten und auf ihre Vorredner Bezug nehmen konnten.

Der Tag wurde von einem Vortrag von Prof. Dr. Uta Pottgiesser, die sowohl an der TH OWL im Fachbereich Baukonstruktion und Baustoffe als auch an der TU Delft im Fachbereich Heritage and Technology lehrt, abgeschlossen. In ihrem Vortrag reflektierte sie die Bedeutung des Bestands und des Denkmalbegriffs, und wie sich die Wertschätzung auch für den nicht-geschützten Bestand wandeln kann, so dass ein angemessener Umgang mit modernem Kulturerbe geschaffen wird.

In Anbetracht der akuten Klimakrise und deren Auswirkungen auf den urbanen und regionalen Raum darf interdisziplinäre Integration als gegenläufige Tendenz zur Differenzierung, nicht nur als populäre Synthese nebenbei zu leisten sein. Es wurde klar, dass interdisziplinäres Handeln essenziell zur Bewältigung transformativer Prozesse ist und nicht auf einen einzelnen Tag beschränkt sein kann.